ÖKODESIGN & Energieverbrauchskennzeichnung
Mit dem europäischen Green Deal hat sich die Europäische Union das ehrgeizige Ziel gesetzt, Europa bis zum Jahr 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen.
In unserem Alltag verwenden wir viele Produkte, ohne darüber nachzudenken, was ihre Produktion und ihr Verbrauch für das Klima und die Umwelt bedeuten. Die Herstellung von Produkten verbraucht eine große Menge an Ressourcen wie Energie und Materialien. Neben der Herstellung der Produkte haben auch der Transport, die Verwendung und die anschließende Entsorgung erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt. In der Planungs- und Entwurfsphase wird ein Großteil der Umweltauswirkungen eines Produkts bestimmt. Genau da setzt der systematische Gestaltungsansatz von Ökodesign an, um die Umweltauswirkungen über den gesamten Lebenszyklus zu verringern.
Wie können Verbraucher energieverbrauchsrelevante Produkte miteinander vergleichen?
Seit über 20 Jahren müssen Produkte, bei denen ein hoher Energieverbrauch entsteht, mit einem Energielabel gekennzeichnet werden. Bei neuen Energielabeln wird der Energieverbrauch auf Grundlage des jeweiligen Standes der Technik mit den Energieeffizienzklassen A bis G ausgedrückt. „Alte“ Energielabel (A+++ bis D) werden dazu schrittweise bis 2030 angepasst. Zusätzlich gibt es für einige dieser Produkte sogenannte „Produktdatenblätter“. Über das Energielabel und das Produktdatenblatt kann der Verbraucher auf einfache Weise verschiedene Geräte vergleichen und das für ihn sparsamste ausfindig machen. Das spart Geld und schont die Umwelt.
Wie findet man energieeffiziente Produkte?
Verbraucherinnen und Verbrauchen haben die Möglichkeit sich gezielt mit der EU-Energielabel-App der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) über energieeffiziente Geräte zu informieren, um damit Strom und Geld zu sparen. Die App bietet Tipps und eine Merkliste für den Gerätekauf sowie die Möglichkeit, bei einem ausgewählten Produkt ausführliche Informationen aus der europäischen Datenbank EPREL aufzurufen. Darin sind diese bequem über den QR-Code auf den neuen EU-Energielabeln abrufbar.
Zusätzlich werden die wichtigsten Begriffe erläutert und im Bereich "Verordnungen" die aktuellen Energielabel-Verordnungen für jede Produktgruppe zur Verfügung gestellt.
Für welche Produkte gelten die Ökodesign-Anforderungen?
Bereits jetzt gelten die Anforderungen für viele Produkte wie zum Beispiel Geschirrspüler, Waschmaschinen, Gefriertruhen, Kühlschränke, elektronische Displays und Monitore oder Lichtquellen (z. B. LED-Lampen).
Eine aktuelle Liste der Produkte einschließlich der zugehörigen Verordnungen finden Sie über untenstehenden Link auf der Internetseite der BAM veröffentlicht.
Wie überwacht die Bayerische Gewerbeaufsicht die Einhaltung der Ökodesign-Anforderungen?
In Bayern ist das Gewerbeaufsichtsamt bei der Regierung von Schwaben für die Überwachung der Ökodesign- und Energielabelanforderungen zuständig. Zu den Aufgaben gehören beispielsweise Stichprobenkontrollen von Produkten und die Prüfung von Unterlagen.
Wenn Sie Fragen zu Beschaffenheitsanforderungen technischer Produkte haben, oder der Verdacht besteht, dass ein Produkt die vorgeschriebenen Beschaffenheitsanforderungen nicht erfüllt, können Sie sich direkt an das zuständige Gewerbeaufsichtsamt wenden. Als Instrument zum Informationsaustausch über unsichere Produkte und Produktrisiken steht dem Verbraucher und Behörden zudem das internetgestützte Informations- und Kommunikationssystem zur europaweiten Marktüberwachung von technischen Produkten (ICSMS) zur Verfügung.